Privat oder gesetzlich versichern: Welche Krankenversicherung ist empfehlenswert?

Privat oder gesetzlich versichern: Welche Krankenversicherung ist empfehlenswert?

Privat oder gesetzlich versichern: Welche Krankenversicherung ist empfehlenswert? | Privat oder gesetzlich krankenversichern

In Deutschland besteht seit mittlerweile rund zehn Jahren eine allgemeine Versicherungspflicht in der Krankenversicherung. Der mit Abstand größte Teil der Bevölkerung ist in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert oder hat sich freiwillig für die GKV entschieden. Dies betrifft aktuell rund 72 Millionen Bundesbürger. Die deutlich kleinere Gruppe hat sich stattdessen für eine private Krankenversicherung entschieden. Aktuell sind dies etwa neun Millionen Bundesbürger, welche in einer der zahlreichen privaten Krankenkassen versichert sind.

Wir möchten Sie in unserem folgenden Beitrag unter anderem darüber informieren, wie das jeweilige Versicherungssystem funktioniert sowie was für und was gegen die jeweilige Variante der Krankenversicherung spricht. Grundsätzlich sind die Informationen natürlich vor allem für solche Menschen interessant, die sich frei zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung entscheiden können. Für die weitaus meisten Arbeitnehmer wird dies nicht zutreffen, da sie die Versicherungspflichtgrenze mit Ihrem Einkommen nicht überschreiten. Allerdings gibt es zahlreiche weitere Personen- und Berufsgruppen, die dieses Wahlrechts besitzen.

Wer darf zwischen GKV und PKV entscheiden?

Wer darf zwischen GKV und PKV entscheiden? | Privat oder gesetzlich krankenversichern

Bevor wir näher darauf eingehen, welche Vorteile für die gesetzliche oder die private Krankenversicherung sprechen und worauf Sie bei der Wahl achten sollten, möchten wir kurz informieren, welche Gruppen in Deutschland generell überhaupt die Möglichkeit besitzen, zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung zu wählen. Im Überblick sind es insbesondere die folgenden Menschen, die sich zwischen GKV und PKV entscheiden können:

  • Studenten
  • Beamte
  • Selbstständige (Gewerbetreibende)
  • Freiberufler
  • Arbeitnehmer mit Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze


Zunächst einmal sind es also alle nicht abhängig Beschäftigten in Deutschland, die sich nicht in einem Arbeits- bzw. Angestelltenverhältnis befinden, die sich zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung entscheiden können. Dazu gehören Beamte, Studenten, Selbstständige und Freiberufler. Aber auch einige Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, von der gesetzlichen in eine private Krankenversicherung zu wechseln oder sich direkt privat zu versichern. Dazu muss allerdings eine Voraussetzung zwingend erfüllt sein, nämlich dass das Einkommen oberhalb der sogenannten Versicherungspflichtgrenze liegt. Diese beträgt aktuell (Stand 2017) 57.600 Euro brutto im Jahr, sodass der Arbeitnehmer mindestens 4.800 Euro im Monat an Bruttoeinkommen erzielen muss. Nur dann hat er überhaupt die Option, sich alternativ zur GKV auch für eine private Krankenversicherung zu entscheiden.

Private und gesetzliche Krankenversicherung im Vergleich

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Rückweg in die GKV oftmals nicht möglich

Falls Sie zu einer der zuvor aufgeführten Personengruppen gehören, also beispielsweise als Beamter tätig sind, sollten Sie sich den Schritt in die PKV gut überlegen. In dem Zusammenhang ist insbesondere zu beachten, dass der spätere Rückweg in die gesetzliche Krankenversicherung in aller Regel schwer bis unmöglich ist. Insbesondere ab dem 55. Lebensjahr gibt es im Normalfall kaum eine Möglichkeit, von der PKV zurück in die gesetzliche Krankenversicherung zu gelangen. Nicht wenige privat Krankenversicherte möchten aber genau das, denn öfter steigt gerade im Alter der Beitrag zur privaten Krankenversicherung merklich an. Auf jeden Fall müssen solche privat Krankenversicherten in der PKV bleiben, die sich früher einmal ausdrücklich von ihrer Versicherungspflicht haben befreien lassen.

Im Grunde gibt es nur drei Möglichkeiten, wie privat Krankenversicherte zurück in die gesetzliche Krankenversicherung gelangen können, nämlich:
  • Selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit wird aufgegeben und abhängige Beschäftigung ausgeführt
  • Einkommen lag bisher oberhalb der Versicherungspflichtgrenze, liegt (zum Beispiel durch Jobwechsel) jetzt aber unterhalb von 57.600 Euro im Jahr.
  • Privatversicherter wird arbeitslos und Bezieht staatliche Hilfe<(li>


Lediglich in diesen Fällen besteht die Möglichkeit, auf Antrag hin wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln.

Wie funktioniert die gesetzliche Krankenversicherung?

Damit Sie sich auf einer möglichst fundierten Grundlage bei vorhandener Wahlfreiheit entscheiden können, ob Sie zukünftig in der gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung versichert sein möchten, sollten Sie verstehen, wie das jeweilige System funktioniert. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist es so, dass dort das sogenannte Solidarprinzip greift, weshalb bei der GKV auch häufig von einer Solidargemeinschaft gesprochen wird. Dieses Prinzip beinhaltet, dass die gezahlten Beiträge bei den Krankenkassen praktisch in einen großen Topf fließen, aus dem die für den jeweiligen Versicherungsnehmer notwendigen Leistungen bezahlt werden. Sie zahlen als gesetzlich Krankenversicherter also im Prinzip nicht Ihre eigene Versicherung, sondern es findet eine Umverteilung auf alle Versicherungsnehmer statt. Demzufolge kann es zum Beispiel passieren, dass Sie innerhalb eines Jahres zwar „nur“ 7.000 Euro an Beiträgen in die gesetzliche Krankenversicherung eingezahlt haben, aufgrund einer längeren Krankheit oder Operation aber Kosten in Höhe von beispielsweise 20.000 Euro bezahlt werden.

Wie funktioniert die gesetzliche Krankenversicherung? | Privat oder gesetzlich krankenversichern

Wie werden die Beiträge berechnet?

Ein wichtiger Bestandteil der Funktionsweise, durch welche sich die gesetzliche Krankenversicherung auszeichnet, besteht ferner darin, dass die Höhe des Beitrages ausschließlich vom Einkommen des Versicherten abhängt. Aktuell beträgt der Beitragssatz für alle gesetzliche Krankenkassen 14,6 Prozent (nachschauen), wobei jeweils 7,3 Prozent vom Arbeitgeber und die anderen 7,3 Prozent vom Versicherungsnehmer gezahlt werden. Allerdings erheben die weitaus meisten Krankenkassen einen Zusatzbeitrag, der durchschnittlich bei 1,1 Prozent liegt. Somit beläuft sich der durchschnittliche Beitragssatz für die gesetzliche Krankenversicherung auf insgesamt 15,7 Prozent. Wenn Sie nun einmal von einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen in Höhe von 3.000 Euro im Monat ausgehen, ergeben sich auf dieser Grundlage als monatliche Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung die folgenden Zahlen:

  • Arbeitnehmeranteil 7,3 Prozent: 219 Euro
  • Arbeitgeberanteil 7,3 Prozent: 219 Euro
  • Zusatzbeitrag 1,1 Prozent: 33 Euro
  • Gesamtbeitrag pro Monat: 471 Euro
Wie werden die Beiträge berechnet? | Privat oder gesetzlich krankenversichern

Arzt rechnete direkt mit der Krankenkasse ab

Ein wichtiger Bestandteil der Funktionsweise der gesetzlichen Krankenversicherung besteht ebenfalls darin, dass Sie als gesetzlich Krankenversicherter - bis auf die festgelegten Eigenanteile bei bestimmten Leistungen - keine Vorauszahlung leisten müssen, wie es in der privaten Krankenversicherung der Fall ist. Dies bedeutet, dass sämtliche Kassenärzte auf direktem Wege mit der Krankenkasse abrechnen. Aus diesem Grund bekommen Sie als gesetzlich Krankenversicherter in der Regel auch gar nicht mit, welche Kosten für eine Operation, eine Behandlung oder Diagnosemaßnahmen angefallen sind. Lediglich die zuvor erwähnten Eigenanteile, die zum Beispiel bei Zahnersatz anfallen, müssen Sie natürlich auf Grundlage einer Rechnung an den jeweiligen Arzt zahlen. Für viele gesetzlich Krankenversicherte ist dies ein großer Vorteil, da sie finanziell häufiger gar nicht in der Lage wären, eine Arztrechnung über mehrere Tausend Euro vorzustrecken, wie es bei der PKV üblich ist.

Wie funktioniert die private Krankenversicherung?

Damit Sie sich auf einer möglichst fundierten Grundlage bei vorhandener Wahlfreiheit entscheiden können, ob Sie zukünftig in der gesetzlichen oder einer privaten Krankenversicherung versichert sein möchten, sollten Sie verstehen, wie das jeweilige System funktioniert. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist es so, dass dort das sogenannte Solidarprinzip greift, weshalb bei der GKV auch häufig von einer Solidargemeinschaft gesprochen wird. Dieses Prinzip beinhaltet, dass die gezahlten Beiträge bei den Krankenkassen praktisch in einen großen Topf fließen, aus dem die für den jeweiligen Versicherungsnehmer notwendigen Leistungen bezahlt werden. Sie zahlen als gesetzlich Krankenversicherter also im Prinzip nicht Ihre eigene Versicherung, sondern es findet eine Umverteilung auf alle Versicherungsnehmer statt. Demzufolge kann es zum Beispiel passieren, dass Sie innerhalb eines Jahres zwar „nur“ 7.000 Euro an Beiträgen in die gesetzliche Krankenversicherung eingezahlt haben, aufgrund einer längeren Krankheit oder Operation aber Kosten in Höhe von beispielsweise 20.000 Euro bezahlt werden.

Wie hoch der Beitrag zur privaten Krankenversicherung im Detail ist, hängt vornehmlich von den folgenden Faktoren ab:

  • Gewählte Leistungen / Tarif
  • Eintrittsalter
  • Gesundheitszustand / Vorerkrankungen
  • Ausgeübter Beruf (besondere Gesundheitsrisiken?)

Während die zuvor aufgeführten Faktoren entscheidend für die Festlegung des Beitrages zur PKV sind, spielt das Einkommen im Gegensatz zur GKV keine Rolle. Daraus resultiert unter anderem, dass sich insbesondere relativ junge und gesunde Menschen günstig in der PKV versichern können. Relativ teuer wird es hingegen meistens für Bürger, die schon etwas älter sind und/oder Vorerkrankungen oder gar chronische Erkrankungen haben.

Wie funktioniert die private Krankenversicherung? | Privat oder gesetzlich krankenversichern

Krankenversicherte müssen bei der PKV in Vorleistung treten

Im Gegensatz zur GKV rechnet der Arzt bei privat Krankenversicherten nicht direkt mit der Krankenkasse ab, sondern mit dem Patienten. Dies führt dazu, dass Sie nahezu ausnahmslos sämtliche Arztrechnungen zunächst einmal vorstrecken, diese also bezahlen müssen. Nachdem dies geschehen ist, besteht Ihre Aufgabe darin, sich den gezahlten Betrag möglichst vollständig von Ihrer privaten Krankenversicherung erstatten zu lassen. Dies bedeutet zum einen teilweise einen zumindest vorübergehend höheren finanziellen Aufwand, da insbesondere Operationen leicht mehrere Tausend Euro kosten können. Darüber hinaus werden die gezahlten Beträge nicht immer schnell und anstandslos von der Krankenversicherung erstattet, sodass es teilweise mehrere Wochen oder sogar Monate dauern kann, bis ihre Vorleistung wieder ausgeglichen ist. Wenn Sie also umgangssprachlich öfter „knapp bei Kasse“ sind, sollten Sie sich sehr genau überlegen, ob Sie allein aus diesem Grund tatsächlich eine private Krankenversicherung wählen möchten.

Die Vor- und Nachteile der gesetzlichen Krankenversicherung

Nachdem Sie nun wissen, wie die gesetzliche Krankenversicherung und die privaten Krankenversicherungen funktionieren, möchten wir im Folgenden näher auf die Vor- und Nachteile beider Systeme eingehen. Diese stellen nämlich eine wichtige Grundlage für Ihre Entscheidung dar, ob Sie sich zukünftig gesetzlich oder privat krankenversichern möchten. Einen Vorteil sehen viele in der GKV versicherte Menschen darin, dass der Beitrag ausschließlich auf Grundlage des Einkommens berechnet wird. Dies führt nämlich zum einen dazu, dass sich insbesondere Geringverdiener und Menschen mit einem unterdurchschnittlichen bis mittleren Einkommen vergleichsweise günstig versichern können. Nachteilig ist dieses System natürlich automatisch für Menschen, die ein relativ hohes Einkommen erzielen. Allerdings ist es an dieser Stelle wichtig zu wissen, dass die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung natürlich nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze gezahlt werden müssen. Diese liegt aktuell (2017) bei 52.200 Euro im Jahr, sodass nur bis zu diesem Einkommen Beiträge gezahlt werden müssen, während der darüber liegende Einkommensteil beitragsfrei ist.

Die Vor- und Nachteile der gesetzlichen Krankenversicherung | Privat oder gesetzlich krankenversichern

Vorteile der Beitragsberechnung

Eine andere Auswirkung der Beitragsberechnung ist, dass Menschen in höherem Alter oder mit bestehenden Vorerkrankungen keine höheren Beiträge zahlen müssen, wie es meistens in der privaten Krankenversicherung der Fall ist. Daher wird die gesetzliche Krankenversicherung häufig von älteren Menschen und Personen mit mehreren Gesundheitsproblemen gewählt. Ein weiterer Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung ist der einheitlich geltende Leistungskatalog. Versicherte müssen sich daher nicht mit den einzelnen gesetzlichen Krankenkassen auseinandersetzen und prüfen, ob die eine oder andere Leistungen tatsächlich erbracht wird. Stattdessen sind alle gesetzlichen Krankenkassen dazu verpflichtet, die im Leistungskatalog definierten Leistungen zu erbringen und somit Kosten für Behandlungen und medizinische Maßnahmen zu übernehmen. Lediglich einige freiwillige Leistungen, die von manchen gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden, können natürlich im Detail dazu führen, dass Sie sich für die eine oder andere gesetzliche Krankenkasse entscheiden. Dies führt allerdings vor allem zu einem Vergleich unter den gesetzlichen Krankenkassen und wirkt sich weniger auf die Entscheidung zwischen GKV und PKV aus.

Vorteile der Beitragsberechnung | Privat oder gesetzlich krankenversichern

Familienversicherung ermöglichst kostenfreie Mitversicherung

Ein weiterer großer Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Familienversicherung. Insbesondere minderjährige Kinder und der Partner des Hauptversicherten, der entweder gar kein eigenes Einkommen erzielt oder bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreitet, kann sich nämlich über die Familienversicherung kostenlos mitversichert lassen. Neben minderjährigen Kindern trifft dies ebenfalls auf Kinder des Hauptversicherungsnehmers zu, die noch kein Studium aufgenommen haben oder eine berufliche Tätigkeit ausführen. Erzielt der Partner ein eigenes Einkommen, darf dieses nicht mehr als 450 Euro im Monat im Rahmen eines Minijobs oder 425 Euro im Zuge einer selbständige Tätigkeit betragen. Andernfalls besteht keine Möglichkeit, sich kostenlos im Rahmen der Familienversicherung zu versichern.

In der Übersicht sind es insbesondere die folgenden Vorteile, durch die sich die gesetzliche Krankenversicherung auszeichnen kann:
  • Beitragshöhe hängt ausschließlich vom Einkommen ab
  • Gesundheitszustand spielt keine Rolle für Beitragshöhe
  • Leistungen sind im gesetzlichen Leistungskatalog einheitlich festgelegt
  • Kinder und Partner können unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos über die Familienversicherung mitversichert werden
  • keine steigenden Beiträge in höherem Alter

Welche Vor- und Nachteile hat die private Krankenversicherung?

Viele der Vor- und Nachteile einer privaten Krankenversicherung wurden im vorherigen Abschnitt bereits kurz angesprochen, denn ein Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung ist natürlich in gewissem Sinne fast immer automatisch ein Nachteil der PKV und umgekehrt. Aus dem Grund möchten wir die Vor- und Nachteile, durch welche die privaten Krankenversicherungen gekennzeichnet sind, in der folgenden Übersicht stichwortartig aufführen:

Vorteile
  • Leistungsniveau im Zuge der PKV-Tarife individuell wählbar
  • im Schnitt bessere Leistungen als in der GKV
  • Beitrag wird unabhängig vom Einkommen berechnet
  • meistens deutlich schnellere Termine beim Facharzt
  • oftmals umfangreichere Diagnostik und mehr Zeit seitens des Arztes für den Patienten
  • sehr günstige Versicherung für junge und gesunde Menschen möglich
Nachteile
  • Ältere und kranke Menschen Zahlen meistens deutlich höheren Beitrag
  • nicht alle Tarife haben ein besseres Leistungsniveau als die gesetzliche Krankenversicherung, Stichwort Basistarif
  • Beiträge können im Alter deutlich steigen
  • nur im Detail definierte und vereinbarte Leistungen werden erbracht
  • keine Familienversicherung
  • Vorleistungen bei Arztrechnungen

Insbesondere das im Schnitt höhere Leistungsniveau ist also ein Hauptvorteil, durch den sich die privaten Krankenversicherungen auszeichnen können. Darüber hinaus ist die PKV besonders für Alleinstehende mit einem guten Einkommen günstig. Nicht zu unterschätzen sind zudem die immateriellen Vorteile, da privat Versicherte nachweislich schneller Termine beim Facharzt erhalten und oftmals auch „fürsorglicher“ betreut werden. Nachteilig ist die PKV vor allem für Familien mit Kindern sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen, da der Beitrag eben auch auf Grundlage des Gesundheitszustandes berechnet wird.

Aufgrund der zahlreichen Informationen, welche Vor- und Nachteile sowohl GKV als auch PKV haben, möchten wir die wichtigsten Punkte noch einmal übersichtlich in der folgenden Tabelle für Sie zusammenfassen:
GKV
  • Einheitlicher Leistungskatalog
  • Familienversicherung
  • Beitrag unabhängig von Alter und Gesundheit
  • direkte Kostenabrechnung mit Arzt
  • Beitrag nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze
  • keine Beitragserhöhung im Alter
  • Zuzahlung in vielen Bereichen
  • hoher Beitrag bei höheren Einkommen
  • oft lange Wartezeit bei Facharzttermin
  • nur wenig individuelle Leistungen
  • meiste geringeres Leistungsniveau als bei PKV
PKV
  • günstige Einstiegstarife
  • individuelle Leistungen je nach Tarif
  • meist höheres Leistungsniveau als GKV
  • schnelle Terminvergabe bei Fachärzten
  • oftmals ausführlichere Diagnostik
  • günstig für Gesunde und junge Menschen
  • keine Familienversicherung
  • Beitrag abhängig von Alter und Gesundheit
  • häufig steigende Beiträge im Alter
  • Vorauszahlung von Arztrechnungen
  • nur definierte Kosten werden übernommen

GKV oder PKV: Für wen ist welche Krankenversicherung geeigneter?

Auf Grundlage der zuvor ausführlich erläuterten Informationen können Sie jetzt vielleicht schon entscheiden, ob für Sie die gesetzliche Krankenkasse oder eine private Krankenversicherung die bessere Wahl ist. Möglicherweise schwanken Sie aber noch, da es tatsächlich sehr viele Informationen sind, die Sie verarbeiten und analysieren müssen. Daher möchten wir in diesem Abschnitt noch eine kleine Hilfe geben, indem wir typische Personengruppen nennen, die sich für die gesetzliche bzw. private Krankenversicherung entscheiden. Dies ist allerdings nicht als Pauschalierung zu verstehen. Natürlich gibt es stets Menschen, die zwar der einen oder anderen Gruppe zugehörig sind, sich aber dennoch für die andere Variante der Krankenversicherung entscheiden. Letztendlich spielen zahlreiche individuelle Faktoren eine Rolle, ob für Sie die GKV oder eine PKV die bessere Wahl ist.

Die gesetzliche Krankenversicherung ist in der Regel vor allem für die folgenden Personengruppen besonders geeignet:
  • Ehepaare, bei denen ein Partner kein oder nur ein geringes Einkommen erzielt (Familienversicherung)
  • Familien mit einem oder mehreren Kindern (Familienversicherung)
  • Personen mit einem relativ geringen Einkommen
  • Menschen mit Vorerkrankungen bzw. schlechterem Gesundheitszustand
  • ältere Versicherungsnehmer ab 50 Jahren
Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch einige Personengruppen, für die in den meisten Fällen eine private Krankenversicherung die sinnvollere Alternative darstellt, nämlich:
  • junge Menschen mit gutem Gesundheitszustand
  • Versicherte, die ein hohes Leistungsniveau wünschen
  • Menschen, die großen Wert auf eine sehr individuelle und schnelle Behandlung durch den Arzt legen
  • Alleinstehende mit einem relativ hohen Einkommen

Private und gesetzliche Krankenversicherung im Vergleich

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Fazit: Professionelle Beratung gibt Sicherheit bei der Entscheidung

Zwar haben Sie im vorherigen Beitrag zahlreiche Informationen zur gesetzlichen sowie zu den privaten Krankenversicherungen erhalten und sind Ihrer Entscheidung für das eine oder andere Krankenversicherungssystem vielleicht schon einen Schritt näher gekommen. Dennoch gibt es noch zahlreiche weitere Aspekte, die ebenfalls in der Summe eine größere Rolle spielen können, ob in Ihrem individuellen Fall die GKV oder die PKV die bessere Variante ist. Daher ist es äußerst empfehlenswert, die Hilfe eines Experten in Anspruch zu nehmen. Dieser kann nicht nur eine ausführliche und kompetente Beratung durchführen, sondern kennt noch zahlreiche Punkte, welche die Entscheidung auch in Ihrem Fall beeinflussen können. Die Beratung sollte auf jeden Fall objektiv und neutral sein sowie von einem ausgewiesenen Versicherungsfachmann durchgeführt werden. Schlussendlich werden Sie dann aller Voraussicht nach mithilfe eines Fachmanns und dessen Fachkompetenz eine gute Entscheidung treffen können, ob Sie sich zukünftig gesetzlich oder privat krankenversichern möchten.

Fazit: Professionelle Beratung gibt Sicherheit bei der Entscheidung | Privat oder gesetzlich krankenversichern